Medienkonsum

Medien sind heute Fluch und Segen zugleich.

„Die elektronischen «Familienmitglieder»  ziehen so viel Aufmerksamkeit auf sich, dass es für die Familienbeziehungen ungesund ist.“ Jesper Juul, bekannter dänischer Familientherapeut

Einerseits soll die persönliche und soziale Entwicklung des Kindes nicht unter zu hohem Medienkonsum leiden, andererseits ist Medienkompetenz eine künftig unverzichtbare Kompetenz für unsere Kinder. Daher gilt es einen bewussten und gesunden (Mittel-)Weg im Umgang mit Medien zu finden. Die folgenden Empfehlungen können dabei helfen.

Empfehlungen zu den täglichen Mediennutzungszeiten von Kindern

AlterBilderbücher/BücherHörmedien
(Musik-CDs, -Dateien, Hörgeschichten)
Bildschirmmedien
(Fernsehen, Video, Computer, Spielekonsolen, Tablets, Smartphones)
0 – 3 Jahreregelmäßig Bilderbücher anschauen und vorlesen (ab etwa 6 Monate)höchstens 30 Minutenam besten gar nicht
3 – 6 Jahreregelmäßig Bilderbücher anschauen und vorlesenhöchstens 45 Minutenzusammen höchstens 30 Minuten
6 – 10 Jahreregelmäßig vorlesen/ lesenhöchstens 60 Minutenzusammen höchstens 45-60 Minuten

Quelle: Tabelle: Wie oft und wie lange dürfen Kinder Medien nutzen? | kindergesundheit-info.de, Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung / Deutschland.

Tipps und Hilfestellungen im Umgang mit Medien:

  • Verbote nutzen nicht viel – gemeinsam erarbeitete Regeln schon! Jede Regel ist nur dann gut, wenn sie eingehalten wird. Hier kann man sich beispielsweise mit einer Eieruhr helfen.
  • Wichtig: Den eigenen Umgang mit Medien als Elternteil kritisch überprüfen. Wir sind von Beginn an (ob bewusst oder unbewusst) Vorbilder für unsere Kinder. Haben wir ständig unsere Aufmerksamkeit beim Smartphone, werden sie es uns früher oder später gleichtun.
  • Im Gespräch bleiben: über Medien und das darin Erlebte bzw. Erfahrene reden (z.B. beim gemeinsamen Abendessen oder dem regelmäßigen Spaziergang)
  • Kinder beim Medienkonsum begleiten: Kinder dürfen nur altersgerechte Inhalte anschauen bzw. nur für ihr Alter empfohlene Spiele spielen! So können Medien auch für das spielerische Lernen genutzt werden. Dazu gibt es bereits viele kostenlose Angebote. Ein Beispiel sind die Kurz-Dokus „Anna und die wilden Tiere“ (siehe youtube.de oder Amazon prime), in denen die junge Frau Anna pro Folge ein Tier und dessen Lebenswelt spannend und interessant vorstellt.
  • Dauerberieselung (Radio, TV etc.) sollte vermieden werden. Zusätzlich sollten Medien nicht als „Ruhigsteller“ verwendet werden.

Wenn Kinder die Pubertät erreichen, spielt das Thema Prävention von Mediensucht eine zunehmende Rolle. Die Sigmund Freud Universität hat einen guten Informations-Flyer rund um das Thema Mediensucht zusammengestellt, den du unter diesem Link zum Nachlesen findest.

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